Steinenmühle

Der Löffelplan zeigt die beschauliche Lage der Steinenmühle am Rümelin- oder Steinenbach.

Der Steinenbach - auch kleiner Birsig oder Rümelinbach genannt - trieb die "Mühlin in der Vorstatt an den Steinen" und lieferte so den vornehmen Nonnen des Maria Magdalena-Klosters grobes und feines Mehl in ihre Backstube. Die Mühle wurde schon vor dem Grossen Erdbeben 1356 erwähnt und stand während Jahrhunderten in Betrieb. Noch 1902 wurden an der mit drei Mahlgängen ausgerüsteten Mühle grössere Investitionen vorgenommen. Steinenmüller Samuel Stucki, der vom Staat eingesetzte Pächter, musste auf Veranlassung des Sanitätsdepartements den zweiten Mahlgang erneuern lassen, weil "dieser Sand mahlte, da vom Stein während der Rotation Broken abfielen, die mit Weizenkörnern mitvermahlen wurden, wodurch das Mehl sandig und infolgedessen gesundheitsschädlich wurde". Die Anschaffung "von ein Paar Mühlsteinen und die Inconvenienz, dass nach altem Müllerbrauch die Mühlebauer gratis beköstigt" werden mussten, ergaben für Stucki so erhebliche Auslagen, dass die Behörden, als Eigentümer der Mühle, einen finanziellen Anteil leisteten.

Ansicht der Steinenmühle 1893. Das Vordach ist noch vorhanden.
Bild: © Staatsarchiv Basel-Stadt, AL 45, 2-74-1
Quelle: Staatsarchiv Basel-Stadt

Im Oktober 1908 verstummten die Räder am idyllischen Steinenbach: Josef Petitjean wurde mit der "Entfernung der Mühleneinrichtung gegen eine Bezahlung von Fr. 100,-, Eichenholz und Mahlsteine nicht inbegriffen", beauftragt. Der wiederholt drohende Abbruch des nur "zufällig stehen gebliebenen Relikts ohne künstlerischen und historischen Wert" ist in jüngster Zeit endgültig gebannt worden; allerdings hatte 1968 aus städtebaulichen Gründen das weitausladende Vordach samt den übrigen Vorbauten weichen müssen.

Quellen:

  • Meier 1995: 158